Jürgen Reipka Gedächtnisausstellung zum 10. Todestag vom 16.03.2024 - 08.06.2024

Jürgen Reipka Gedächtnisausstellung zum 10. Todestag

JÜRGEN JÜRGEN REIPKA

Galerie im Woferlhof/ Wettzell

16. März 2024

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wer hätte denn gedacht, dass ich auch einmal sein Redner würde, ein echter Fan von Jürgen Reipka, wir waren fast zeitgleich, in den 1970er Jahren, an die Akademie der Bildenden Künste München gekommen, und wir hatten unser Problem damit,

 er als mein Professor und ich als einer seiner Student*innen, denn diese waren bei einem Konkurrenten eingeschrieben gewesen oder wollten dies werden, was nicht ging, weil dem Betreffenden im Akademie-Hick-Hack am Ende der Studentenrevolte gekündigt worden war und Reipka sollte nun , wie man hörte, seinen Platz übernehmen und der Konkurrenten-Klasse den Rest geben. Er hatte es wirklich nicht leicht.

 Aber er war einer, der nach vorne sehen konnte. Das Dont look back der sentimentalen Songs war für ihn gelebte Wirklichkeit.

 Eine Geschichte, die er Anfang der 1990er Jahre der Galerie Hammer&Herzer in Weiden erzählte, in einem Zeitraum, in dem er auch in Wettzell gelandet war, zeigt das exemplarisch:

 Wissen Sie, da gibt es nur eines, sagte er mit geballter Boxer - Faust, da fahre ich zur Ausstellung über Land, alles friedlich, der Dachgepäckträger voller Gemälde, vor mir ein Gewässer,

 die Straße macht da einen Buckel drüber, den nehme ich geschwind, denke ich, will ich wenigstens, bin zu schnell, und mit der Fliehkraft fliegt die ganze Ladung daneben in das Flüsschen, seh ich im Rückspiegel, können Sie sich das vorstellen, und da gibt es eben nur noch eines, Gas geben und Forget it.

 Man ist bei seinem Akademie-Eintritt noch mitten im Kalten Krieg mit Brennpunkten wie Koreakrieg, Kubakrise, Vietnamkrieg, Prager Frühling, zwischen den politischen Blöcken findet ein atomares Wettrüsten statt, das 1979 zum Nato-Doppelbeschluss und zu Verhandlungen führt.

 Das psychologische Klima bekommt einen Namen, das war der viel zitierte Titel eines Gedichts von W. H. Auden, 1947, „The age of anxiety“, „Das Zeitalter der Angst“ . Das wurde ein geflügeltes Wort, in Deutschland Antipode zum Begriff der Wirtschaftswunder-Jahre. Alexander und Margarete Mitscherlich schreiben das dazu passende Buch „Die Unfähigkeit zu trauern“.

Die globale Studentenbewegung in den 1960er Jahren hatte auch München erfasst gehabt, ihr hiesiger Nabel war die Akademie, und es wurden Sit Ins abgehalten, und demonstriert, in den Akademiekorridoren Wände hochgemauert, und Motorrad gefahren, Nazi-Größen entthront. Wie schon gesagt, eklatanter Reform-Bedarf, an den sich aber keiner so richtig ranwagte.

 Jürgen Reipka, der 1936 geborene Hannoveraner, verbrachte seine Schulzeit in Bremen und studierte an der

Hochschule der Künste ebenda, bei Johannes Schreiter, dem Maler, Grafiker und dem durch seine Kirchenfenster berühmten, international renommierten Glasbildner und Erfinder der Brandcollage, den es drei Jahre an der Akademie in der Hansestadt, nämlich 1960-63, hielt.

Die Brandcollage ist eine sakral gestimmte Glaskunstform, die den Rauch als bildnerisches Element verwendet, Reipka war beim Sprechen darüber stets voller Hochachtung und Respekt, ja geradezu ehrfürchtig.

Bremen, das war eine altehrwürdige Gründung von 1873, deren Besonderheit es war, die Fachbereiche Musik und bildende Kunst miteinander zu verbinden, was vielleicht auch Reipkas Affinität zur Musik, man denke an seine Miles Davis gewidmete Malerei, gefördert haben könnte.

 Als Schreiter 1963 nach Frankfurt ans Städel ging, ging Reipka tief in den Süden nach München zu Oberberger, dem begnadeten an Olaf Gulbranson geformten Zeichner, der auch berühmt für die Glaskunst war, und berüchtigt wegen seiner pädagogischen Auffassung, die sich auf das japanischen Lehrbuch

über den „Senfkorn-Garten“ stützte.

 Angeblich sollten dazu erleuchtungsfördernde zen-buddhistische Grobheiten gehört haben, wie die, dass der Meister Arbeiten von Student* innen-, die zum Trocknen auf den Boden ausgelegt waren, als Gehweg und Fußabstreifer benutzte, mit dem Ziel, selbstgefällige studentische Hybris abzubauen und leidensstarke Erdung herzustellen. So das Gerücht.

 Ob das funktionierte, darüber kann man sich streiten, allemal war die Akademie insgesamt ein Ort, der nach Reform rief, wo die Lehre nach dem Meisterklassen-Prinzip zu prüfen gewesen wäre, immerhin hatte es1968 gegeben: den Protest : Unter den Talaren der Mief von 1000 Jahren. Frischer Wind wäre nicht schlecht.

 Reipka kam und sah und siegte ... nicht gleich, war dann aber von 1973 bis 2001 selbst als Professor für Malerei tätig und bekleidete von 1976 bis 1979 das Präsidentenamt der Akademie, ein undankbarer Job, man hatte nicht nur mit der Reform des Hauses und zahllosen Eigenbrötlern zu tun, man war auch in einer zeitraubenden Selbstverwaltungsfrage mit dem Ministerium in Streit geraten. Wer darf berufen, das war hier die Frage, die Professorenschaft oder der Staat? Die Freiheit der Kunst und die Autonomie der Akademie standen auf dem Spiel, eine hitzige Sache!

 Über Einfluss und Wirkung der zeitgeschichtlichen und privaten Umstände auf den Jungen Künstler Jürgen Reipka wussten wir zu meiner Zeit wenig. Über Privates tauschte man sich nur zögerlich aus. Ich kann mich noch erinnern, dass er seinen ersten Student*innen, zu denen ab 1972 auch ich, der Oberpfälzer, gehörte, frühe Scherenschnitte und Collagen zeigte, dekorative Sachen in der Art von Matisse, in denen der spielerische Sinn des Jungen Künstlers für das Schwingend - Runde und das klarfarbig Musikalisch - Flächige zur Darstellung kamen, und dabei mag ja auch manche Anekdote über seinen persönlichen Werdegang eingeflossen sein.

 An was ich mich explizit erinnere war das Gespräch mit ihm in den leeren hallenden Fluchten der Münchener Akademie und seine Feststellung, als er von seinen Erfahrungen mit Galeristen und Käufern erzählte : Machen Sie sich nichts vor: Das Leben als Künstler ist Krieg. Dann kamen wohl einige Stories, die dies in Summa Gesagte bewahrheiten sollten, Stories, die aber von den Echo-Räumen der mir erinnerlichen Akademie - Korridore mittlerweile geschluckt worden sind.

 Sein Outfit, in dem er später öfters in der Oberpfalz auftauchte, daran erinnere ich mich gut, es war seiner Radikalität entsprechend, bombige Farbkraft total, ganz und gar chromatische Attacke, heißt es nicht: die beste Verteidigung ist der Angriff, der Angriff aufs Auge, Reipka trug im Wechsel die reinen Primärfarben und ließ mit Barnett Newman fragen: wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau.

Er zeigte demonstrativ keine Angst. Auf allen Ebenen: Kampfansage an das Wischiwaschi, an die Halbheiten, keine Kompromisse, die schlechte Form absolut ungeduldet, davon kündete z.B. seine Bücherei, mehr als deutlich: die Hälfte der Buchdeckel, sagte er, wäre einer Behandlung mit der Farbwalze unterzogen worden, ihr vorheriger Anblick hätte das Wesen der Schönheit beleidigt. Keine Kompromisse! Auch nicht in den Kleinigkeiten! Piatti von DTV mochte er nicht. Und hätten sie sich jemals persönlich getroffen, na Gott sei Dank, ist das nicht geschehen. Reipka pflegte Deutlichkeit auf jeder Ebene.

 Dabei war er, als dieses Gespräch stattfand, selber einen Kompromiss eingegangen, aus Einsicht und Vernunft, deswegen also, befanden wir uns, die Student*innen, deren Wunschprofessor er nicht war, mit ihm in der Farb-Lehre-Abteilung der Akademie und beschäftigten uns mit dem Heiligen Gral von uns Enttäuschten, der Interaction of Colours, dem großen Lehrwerk von Josef Albers, eine ganz konträre Welt zu Reipkas Welt, die wir herablassend die leere Welt der Klip-Klap-Kunst nannten. Ablehnung durchmischt mit einem Hauch Hochachtung, die zusehends zunahm.

 Juliane Roh, die 1974 ein Buch über die Malerei nach 1960 verfasst hatte, hatte ihm bereits einen Platz in der Kunstgeschichte gegeben und ihn unter Geometrismus, Konstruktivismus und der Kunst der Kippeffekte eingeordnet, dieses Buch entdeckte ich erst Jahre später, die Akademie-Bibliothek, ach reden wir nicht drüber, ein Desaster.

 Vorher schon war man sich näher gekommen, drückte in der Farbabteilung also gemeinsam die Schulbank, die Altsemester, die Gralshüter organisierten zusätzlich Lehrveranstaltungen in der Tradition des verehrt Verflossenen, an denen auch Reipka, der neue Chef, der auf Augenhöhe geht, teilnahm und sich auf hitzigste Gelehrten-Streitigkeiten einließ, die sich seitens der Student*innen manchmal hart an der Benimmgrenze abspielten.

Außerdem ließ er uns ins eigene Nähkästchen blicken, zeigte uns ganze Notizbuchstapel mit Eigenem, die mit konstruktivistischen Zeichnungen angefüllt waren, streng aus dem Quadrat abgeleitet, hartkantige Kippbilder, die er beim Studium von Fenstern französischer Kathedralen entdeckt hätte, Startschüsse einer Karriere, die dann bis zum Tod 2013 in Pfarrkirchen rund 300 Ausstellungen umfassen sollte,

 Ausstellungen, die ein umfangreiches international geschätztes Werk offenbaren würden, da durfte man sehen:

 Lassen Sie mich zu letzterer rasch eine Feststellung treffen, begleiten Sie Reipka und seine Klasse, aus der sich mittlerweile die Alt -Studenten seines Vorgängers verabschiedet hatten, in die Bräugasse nach Passau, ins Kulturmodell, in die renommierte Begegnungsstätte für Künstler*innen.

 Die Monotypie! Eine besondere Herzensangelegenheit in Reipkas Lehre war die Monotypie. Regelmäßig ging es im Klassenverbund nach Passau, um sich in einer spezifischen Druckerei-Örtlichkeit am Ortsspitz der Drei- Flüsse- Stadt dem Schaffensrausch zu überlassen und die berühmten Passauer Monotypien herzustellen, vereint in der Begeisterung für das flexible Medium und nach außen ein schöne Bild sendend, das Bild sich gegenseitig inspirierender Vielheit, mit Reipka als primus inter pares, als ein Heger und Pfleger, der voll für die Junge Kunst da ist...

 Und nun weiter in der Werkschau: da sind außerdem zu bewundern Druckgraphiken (vor allem Siebdrucke), sowie Malereien auf Keramik, Glas und dies auch in architekturbezogenen Arbeiten, wo sich vielleicht unterschwellige Bezüge zu Le Corbusiers Modulor finden lassen.

 Nicht allein in metrischer, sondern vor allem in chromatisch - energetischer Hinsicht, wobei hinter beidem die Grundfrage steht: wie viel Platz, Proportion und Struktur braucht der menschliche Leib, damit ein harmonischer und stimmiger Lebensraum entsteht, in dem man sich individuell und lebens- adäquat einrichten kann?

 Diese Frage, die der Architekt via Musterfigur, die er Modulor nennt , an die dreidimensionale Baukunst als Spiegel der menschlichen Bedürfnis-Struktur richtet, stellt der Maler Reipka seiner flächigen Kunst, er sucht in der Menge ihrer elementaren Mittel und den Vorgaben seiner Zeit eine bildnerische Grund-Formel, eine Passform, in der sich die Gegenläufigkeiten des geschichtlichen und individuell menschlichen Daseins verbildlichen lassen. In einem signifikanten, unverwechselbaren Miteinander aus Konstanz und Variation , dem grundlegend architektonischen Wechsel von vertikalem Tragen und horizontaler Last und dem Geflatter der steigenden und fallenden Diagonalen.

 Ich weiß, eine schwierige Theorie-Passage.

Machen wir es wie der Meister: Gib Gas!

 Wer in der Schule aufgepasst hat, weiß, dass diese Fragen des Wie und Was nicht neu sind, es sind die Kernfragen, die sich jede Epoche, jede Generation, jedes Individuum neu stellt, sie werden aber erst dann zum Nährboden einer Originalität, wie sie Jürgen Reipka gelungen ist, wenn sich die Form ihrer Antworten auch als Zeichen der Zeit lesen lässt.

 Was bei Reipka ab Werkmitte in den, wie ich meine, 1980er Jahren der Fall ist. Da findet eine große Synthese statt, in der alle bisherigen von Reipka verwendeten bildnerischen Anwendungsformen, in einem dynamischen Gleichgewicht zusammenfinden und zur unverwechselbaren Reipka- Mensch-Seins - Hieroglyphe verschmelzen, zu einem Daseins-Zeichen, das die menschliche Existenz zwischen apollinischer Form und dionysischer Ekstase vermittelt.

 Als Reipka in die Kunstwelt einsteigt, als junger Spunt, sind POP, Surrealismus, Informel, Action Painting Konkretion, Happening als Reflexions - Formen der Wirklichkeit angesagt, flächendeckend ist eine stilistische Zersplitterung gegeben, der Spiegel liegt in Scherben,

 Reipka reduziert, findet Konstanz und Zusammenhang in einer besonderen Polarität, der Gegensätzlichkeit von kalkuliert spontaner ichhafter körperlicher Bewegung, die in dem Auftrag einer flächenübergreifenden Zick-Zack-Schichtung mit breitem tropfenden Pinsel in einen Regen kosmologischer Farbspritzer ausläuft. Man könnte sagen, dass sie dem herrschenden subatomaren und tiefenpsychologischen Zeitgeist nachgehen, wobei sie die abstrakte Reihung bzw Schichtung, die die breiten Pinselbahn-Lagen tragen, wie eine Treppe benutzen.

 Das Setting wird im nächsten Werkschritt weiter ausdifferenziert, es erweitert sich um die Schüttungen als Ausdruck elementarer, chaotischer Natur und das komplementäre Bild ihrer geistigen Entsprechung, gemeint ist die orthogonal eingerichtete Geometrie der farbigen Rechtecke.

 Dann findet die Erdung der fragilen, Balance suchende Struktur statt. Die geschieht in der Verwendung und zu Ehren des Handwerks, von dessen Wertschätzung schon Reipkas Eigenheit kündet, Katalogtexte auch mal handschriftlich auszuführen.

 Es handelt sich häufig um den Abdruck der Zinken eines bäuerlichen Werkzeugs, das ist der Flachskamm, der sich hier im bildnerischen Kontext als Signum der Körperlichkeit Ausdruck verschafft. Mehrspurig führt es den Blick quer durch die Anlage, als Hinweis auf den ländlichen Lebensraum im Rottal, wo Reipka gewohnt hat.

 Das alles fügt sich zum individuell akzentuierten selbstredenden Seelen-Zeichen, unter zen – buddhistischen Pinselhieben geschieht das, die aufs Erste sitzen müssen, und unter dem Vektoren - Maßwerk der Geometrie, da wird es zum Totem des Künstlers und zur Arabeske, zur in sich variablen Chiffre des menschlichen Daseins, die nicht müde wird, ihre bejahende Selbstvergewisserung in endlosen Variationen zu erneuern, aber es braucht noch eines, den Dirigenten, die Dirigentin...

 die Kraft, die das gesamte Bildgetöse ins Stille herab dimmt, und da zum Ganzen macht, sie wird leicht übersehen, sie steckt in der haarzarten weißen mit der Ziehfeder quer durch das Bild gezogenen, kaum wahrnehmbaren Linie, die ist Einladungs- und Verbotszeichen in einem,

 ein Zeichen das uns mit seiner geradlinigen im Nichts verschwindenden Feinheit wie eine Hängebrücke aus Spinnengewebe zur Offenheit bewegt, das uns mahnt, alles Störende draußen zu lassen, damit mehr Raum für den mutigen Freigang unserer Verletzbarkeit bleibt.

 Und so begab es sich eines Tages in Wettzell, dass ein ehemaliger Konflikt-Student von Reipka, ich nämlich, der in Weiden Galerist geworden war, der mit den Lerches befreundet war, neugierig zur Reipka - Vernissage in den bayerischen Wald gekommen war, es begann dunkel zu werden, Reipka hatte sich verspätet.

 Im ersterbenden Licht sah ich mir schon mal die Ausstellung an, die die Scheune füllte. Schritt die Reihen der großformatigen Bild gewordenen Fanfaren-Stöße ab und dachte mir: Na ja, der Reipka! Wie in alten Tagen.

 Da stutzte ich: Die weiße Linie! Die kannte ich noch nicht. Die sah ich zum ersten Mal! Die hatte ich übersehen Die schloss die Türe auf, ein Lichtstrahl aus dem Innersten. Bekenntnis zur Zerbrechlichkeit.

Ich war berührt. Es erschütterte mich.

Ich ließ meine Hände sinken. Sie hatten automatisch wie in einem Western die klassische Höhe von Revolvergriffen eingenommen gehabt und sie blieben auch unten, als eine Autotüre zuschlug und sich mir aus der Dunkelheit der Klang von Cowboy-Stiefel näherte, das war er, kein Zweifel, mein Puls war OK, der Mann erkannte meine Silhouette, das gab ihm einen Ruck ich sehe es noch genau, vor mir die Arme zuckten, die Hände schwebten in Hüfthöhe, meine nicht, das sah er auch, das erkannte er. In einer Zehntelsekunde:

Ganz entspannt.

 Es folgte eines der berühmten feuchtfröhlichen Wettzeller Treffen. Von Nah und Fern war Künstler*innenwelt gekommen, Reipka und ich hatten uns viel zu erzählen. Es war wie üblich sehr laut Wir mussten schreien, um uns verständlich zu machen. Achim Lerche, der Galerist, schenke nach, dem Herrn Professor, wie er gerne sagte, und seinem Studenten. Die Leinen los! Es war ein toller Abend.

 Kurz darauf,1994 stellte er in Weiden aus, wo Gabriele Hammer und ich eine Galerie gegründet hatten..

Es war dann alles sehr schnell gegangen, aber, was ist schon schnell?

 Ich war damals Kunsterzieher an einem Weidener Gymnasium und eine meiner Schülerinnen, ich unterrichtete an einem Mädchengymnasium, mit denen ich Reipka im Rahmen eines Unterrichtsganges bei der Hängung besuchte, wollte wissen, wie lange er für das Bild, das er gerade an die Wand hielt, gebraucht hätte. Leicht erkennbar ein echter Reipka

Man merkte, sie meinte, ihn erwischt zu haben.

 Augenzwinkernd fragte er, wie alt bin ich, was meinen Sie? Sie brummelte etwas. Fast getroffen, sagte er, 54 Jahre, genau genommen, sind es 54 Jahre, die habe ich für dieses Bild gebraucht.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

 

Wolfgang Herzer

Presse

Video

Einblicke in die Ausstellung Jürgen Reipka Gedächtnisausstellung zum 10. Todestag